VÖLKLESWALDHOF 
Solidarische Landwirtschaft            

GEMÜSEBAU







Der Gemüseanbau ist Teil einer Fruchtfolge, die über unsere Äcker rotiert. Wir bauen Bodenhumus auf durch den Anbau von Kleegraskräutergemengen. Diese werden anschließend mit dem Boden vermischt und ernähren nach ihrer Umsetzung Gemüsearten mit hohem Nährstoffbedarf wie Kohl und Zuckermais. Im darauffolgenden Jahr kommen Gemüse auf den Acker, die einen geringeren Bedarf haben, also Karotten, Zwiebeln oder Salate. Im vierten Jahr kann dann ein Getreide folgen – dieses lockert die Fruchtfolge auf und liefert Brotgetreide. Der Anbau von Gemüse und Getreide verbraucht Humus und so ist es jetzt wieder an der Zeit, erneut Kleegras auszusäen, und der Kreislauf beginnt von vorn.

Wir werden auch ungeheizte Folientunnel aufbauen, um die Anbausaison zu verlängern – für frühe Salate und Radieschen, im Winter Feldsalat, Spinat und anderes grünes Gemüse und dazwischen, im Sommer, Tomaten, Paprika, Gurken oder Ingwer.

Bodenleben
Für einen nachhaltigen, enkeltauglichen Anbau braucht es einen gesunden Boden und ein Boden gesundet, wenn er durchlebt ist. Leben braucht Nahrung und ein passendes Milieu.
In der Natur ist der Boden durchgängig bewachsen und bedeckt. Nackter Boden, wie er häufig auf den Feldern zu sehen ist, erhitzt sich stark, verdunstet viel Wasser und bietet dem Bodenleben kaum Nahrung.
Wir wollen unsere Flächen, wo immer möglich, mit einer Mulchschicht aus Grasschnitt bedecken und abgeräumte Flächen mit  Zwischenfrüchten einsäen.

Düngung
Wir ernähren unseren Boden und dieser nährt unsere Pflanzen. Um diesen Grundsatz umzusetzen, verwenden wir ausschließlich Gründüngungspflanzen und abgelagerten tierischen Mist zur Düngung.

Sorten
Wir säen und pflanzen hauptsächlich samenfeste Sorten, solche also, deren Nachbau uns möglich ist und nicht wie bei den Hybridsorten ausschließlich in der Hand großer Saatgutkonzerne liegt.

Pflanzenschutz
Wir verstehen unser Wirken auf dem Gemüseacker als ein kooperatives, als ein Miteinander mit der umgebenden Natur. Ein Beispiel: Die Larven der Florfliege fressen liebend gerne Läuse, die erwachsenen Florfliegen aber brauchen leicht zugänglichen Blütenpollen und fliegen nicht gerne weit. Also säen wir streifenweise auf unserem Gemüseacker angepasste Blühmischungen, um die adulten Florfliegen in die Fläche zu locken. Futter für die Eltern, Futter für die Kinder, Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten, all das muss dabei bedacht werden.